Hallo und willkommen zu einer neuen Episode von ElmarsToothTalk.
Ein Leben lang gesunde Zähne. Das wünschen sich wohl alle Eltern für ihre Kinder. Die Grundlagen hierfür können, nein, besser sollten, schon beim Erscheinen des ersten Milchzahnes gelegt werden. Denn hier kann bereits das Zahnschutz-Programm beginnen. Den Kleinen soll damit möglichst früh der richtige und natürlich altersgerechte Umgang mit der Zahnbürste beigebracht werden. Wir wissen ja, Karies und Zahnfleischentzündung werden nicht vererbt! Die Ursachen dafür liegen meist in mangelhafter Ernährung und einer ungenügenden Mundhygiene.
Babyzähne sollten so lange wie möglich erhalten bleiben, weil sie als Platzhalter für die nachfolgenden Zähne dienen. Und wenn schon die Babyzähne beginnen zu verfaulen, ist die Prognose für die Bleibenden selten besser. Auch kann hier schon der Grundstein für eine gesunde Kieferentwicklung gelegt werden in dem frühzeitig auf das korrekte Wachstum von Zähnen und Kiefer geschaut wird. Verglichen mit den bleibenden Zähnen, ist der Zahnschmelz der Milchzähne nur halb so dick und deshalb sind die Babyzähne anfälliger für Karies und bedürfen daher besonders guter Pflege.
Wie kann man Kinder zum Zähneputzen motivieren?
Nun Kinder wollen vor allem eines: Spaß. Also sollte Spaß haben beim Zähneputzen, zumindest am Anfang, an erster Stelle stehen. Es ist wichtig den Kleinen von Anfang an gute Mundhygiene Gewohnheiten beizubringen und diese dann auch beizubehalten. Ganz nach dem Motto „WO ein Wille ist – ist auch ein Weg“.
Wie Kindern das Zähneputzen mit Spaß beigebracht werden kann erfährst Du in diesem Podcast. Einfach den einen oder anderen Tipp ausprobieren, was klappt beibehalten und den Kleinen immer wieder klarmachen, dass sie sich durch ihr tolles Putzen auf ein Leben voller schöner und gesunder Zähne freuen können.
Welche Mama oder welcher Papa kennt das nicht: Es ist spät am Abend, der Nachwuchs trödelt mal wieder und jetzt sollen auch noch die kleinen Beißerchen geputzt werden. Da ist mancher schnell dabei mit einem entnervten:“Geh ins Bett. Morgen wird dann doppelt gut geputzt“. Verständlich ja, jedoch sollte es die Ausnahme bleiben. Du kennst aber bestimmt auch die folgende Szene, wenn der kleine Junge seinem Papa bewunderungsvoll beim Rasieren zuschaut oder das kleine Mädchen seiner Mutter mit Faszination bei ihrem Hautpflege-Programm beiwohnt.
Warum nicht diese Vorbildfunktion auch für das Zähneputzen nutzen?
Kinder lernen am besten durch Nachahmung. Also Zu Beginn des putzen Lernens am besten immer gemeinsam Zähne, Zunge, Zahnfleisch und Wangen putzen. Somit wird dem oder der Kleinen klar, den Mund sauber halten gehört zum Leben dazu. Dabei kann gerne übertrieben werden, um die Wichtigkeit und die Systematik zu verdeutlichen. Am Ende der Prozedur schaust Du dann ganz stolz in den Spiegel und begutachtest Deine strahlend sauberen Zähne, streckst die Zunge raus, auch die ist sauber und Belag frei. Zähne sollten morgens und abends mindestens zwei Minuten lang geputzt werden. Und bis ins Schulalter empfiehlt sich eine „Erfolgskontrolle“. Das heißt, dass auch mal nachgeputzt werden muss.
Eine Belohnung aussetzen:
Unterstützt werden kann die Motivation durch verschiedenartige Formen von Belohnung. Du kannst zum Beispiel einen Jahreskalender kaufen oder mit dem Kind basteln und mit jedem erfolgreichen Abschluss des Mundpflegeprogramms gibt es einen Lieblingssticker, der dann in den Kalender eingeklebt wird. Und wenn ein Monat voll mit tollen Stickern ist, gibt es eine noch viel bessere Überraschung – da wird Dir schon etwas Tolles einfallen.
Säuglinge:
Auch bei Babys kann mit dem Saubermachen der Zähne nicht früh genug begonnen werden – also sobald der erste Milchzahn da ist. Hier kann mit einem Wattestäbchen oder Waschlappen begonnen werden, da meistens die Kinder weder willens noch in der Lage sind mit einer Kinderzahnbürste zu putzen. Ab zirka 18 Monaten kann ein Kleinkind lernen mit einer Zahnbürste umzugehen.
Kindergartenalter:
Hier kann schon mit der von vielen Zahnärzten empfohlenen „KAI-Methode“ begonnen werden. „KAI“ steht dabei für die Reihenfolge, in der die Zähne geputzt werden sollen: erst die Kauflächen, dann die Außenflächen und zum Schluss die Innenflächen. Es wird die Zeit kommen, wo die Kinder alles selbst machen wollen. Das kann gut fürs Zähne putzen genutzt werden, auch wenn es dann vielleicht am Anfang etwas chaotisch oder schmutzig zugeht.
Schulkinder:
Spätestens jetzt sollten die Kinder die Zähne putzen, wie die Erwachsenen auch – Vorausgesetzt natürlich die Eltern gehen mit gutem Beispiel voran. Jetzt können auch weitere Hilfsmittel wie Zahnseide in das Zahnpflege-Programm integriert werden. Hier sollte erwähnt werden, dass die Zähne nur zirka 10% des Mundes ausmachen. Also dem Nachwuchs auch beibringen das Zahnfleisch, die Zunge und den Rest des Mundes gründlich zu reinigen. Ein reinhören in Episode 14 über die Blotting-Bürste mag hier nochmals hilfreich sein.
Zähneputzen Erklären:
Damit der Nachwuchs nicht nur auf der Zahnbürste herumkaut, sondern auch tatsächlich putzt, musst Du den Sinn des Zähneputzens erklären. Die Kinder müssen verstehen, warum sie die Zahnbürste nicht nur ein wenig hin und herschieben sollen, sondern ein systematisches Putzen Sinn macht. Dazu ist natürlich wichtig, dass Du selbst auch eine solche Systematik hast und Dich auch daran hältst. Wenn das Kind weiß, dass das Putzen etwas von den Zähnen löst, das diesen sonst schaden kann, hat es einen Grund zum Putzen.
Die richtige Zahnbürste:
Die richtige Kinderzahnbürste liegt gut in der Hand, hat einen kurzen, kleinen Kopf mit weichen Borsten und sollte spätestens alle zwei Monate durch eine „Neue“ ersetzt werden. Auch nach einer Erkältung oder sonstigen ansteckenden Erkrankung sollte eine neue Bürste her. Natürlich sollte die Bürste farbig und bunt sein, damit macht putzen noch viel mehr Spaß. Ich bin nach wie vor Fan der Blotting Zahnbürste.
Die richtige Zahnpasta:
Für das richtige Putzen braucht es grundsätzlich keine Zahnpasta. Aber für Kinder kann der Gebrauch der Zahnpasta das Putzen erst so richtig spaßig machen. Nur so viel, wenn es denn eine sein soll, dann eine aus dem Bio-Laden mit möglichst wenig Zusatzstoffen und OHNE Fluoride!! Den Kleinen von Anfang an klarmachen, dass die Zahnpasta ausgespuckt und nicht geschluckt werden muss.
Zähne putzen soll Spaß machen – 10 Tipps wie das klappt
Mit ein paar einfachen Tricks kannst Du deinem Kind da Zähneputzen spielerisch beibringen und dabei noch jede Menge Spaß haben. Einfach mal ausprobieren und sehen, was klappt.
1. Ich putze bei Dir, Du bei mir: Gerade bei kleinen Kindern ist dies eine tolle Möglichkeit an das Zähneputzen herangeführt zu werden. Mit der Zeit kann man dann die oberen Zähne selbst putzen und nur noch die unteren werden vom anderen geputzt. Und schon bald ist Zähneputzen das normalste Ding der Welt. Lass die Kleine ruhig erstmal selbst putzen, auch wenn es nicht optimal ist.
2. Putzen auf Zeit: Eine coole Sanduhr oder eine Uhr mit lustigen Geräuschen unterstützt die Motivation und hilft Trödlern ihre Zähne in der vorgegebenen Zeit zu putzen
3. Gemeinsames Singen: Kurze Reime wie „Zähneputzen, Zähneputzen, muss ein jedes Kind, bis die Zähne sauber sind“. Das bringt eine gute Stimmung und schon ist die Bürste im Mund und putzt.
4. Zahnbürste selbst aussuchen lassen: Das motiviert zum Putzen und macht stolz. Dann die Bürste auch zum Beispiel der Oma präsentieren lassen.
5. Handpuppen als Helferlein: Wenn Dein Kind sowieso Handpuppen mag, dann kann das die Lösung zum begeisterten Zähneputzen sein. Mit der Handpuppe kann sich Dein Kind prima unterhalten. Wenn die Puppe sich dann mal wünscht in den Mund schauen zu dürfen und zur Sicherheit die Zahnbürste mitnehmen möchte, die dann rechts und links über die Zähne putzt, ist der Spaß angesagt.
6. Zähne als Freunde: Erzähl doch eine kurze Geschichte über die armen verdreckten Zähnchen, die nachts, wenn Dein Kind schläft vor lauter Schmutz immer laut schreien. Dagegen freuen sie sich sehr, wenn sie schön sauber sind. Und mit ein wenig Glück putzt der Nachwuchs am nächsten Tag von ganz allein. Hier sind dem Erfindungsreichtum des Geschichtenerzählers keine Grenzen gesetzt.
7. Zahnmonster-Gefahr: Wenn partout kein Einsehen zum Zähneputzen da ist, dann erzähl die Geschichte von den Zahnmonstern. Wenn die Zähne schmutzig sind haben die Zahnmonster leichtes Spiel die Zähne kaputt zu machen.
8. Der Zahnteufel: Der hüpft im Mund auf und ab und muss mit der Zahnbürste und richtigem Putzen vertrieben werden.
9. Bilderbücher: Bilderbücher sind eine tolle Möglichkeit den Vorgang des Zähneputzens und die Notwendigkeit des Putzens zu erklären und zu verstehen.
10. Dem Teddy das Zähneputzen erklären: Lass Dein Kind dem Teddy erklären, wie er seine Zähne am besten sauber macht.
EXTRA-Tipp: Es gibt mittlerweile auch kostenlose Zahnputz-Apps. Einfach mal im App-Store nachschauen
Zum Zähne putzen selbst sei noch gesagt:
Besser nur einmal wirklich richtig putzen als drei Mal nur ein paar Sekunden drüber schrubben. So putzen dauert dann bei einem Kindergartenkind schon an die zwei bis drei Minuten, bei einem Schulkind bis zu vier Minuten.
Und wenn trotz aller Versuche der Nachwuchs die Zahnreinigung verweigert heißt es erstmal ruhig bleiben. Durchatmen und in ruhigem Ton die Konsequenzen aufzeigen. Das kann zum Beispiel so aussehen, dass wer keine Zähne putzt auch keine Süßigkeiten oder Süßgetränke mehr bekommt. Wobei diese sowieso nur die Ausnahme im Speiseplan darstellen sollten. Danach das Thema ruhen lassen und wenn dann Dein Kind später etwas Süßes möchte, sage ihm ruhig aber bestimmt, dass es leider nichts haben kann, solange die Zähne nicht sauber geputzt sind, weil diese sonst kaputtgehen. Da wird sicher auch der hartnäckigste Zahnputzmuffel bald schwach.
So, das war´s schon wieder für heute. Vielleicht war ja der eine oder andere Tipp für Dich dabei oder Du kannst den Podcast Deinen Freunden empfehlen, die gerade dabei sind ihrem Nachwuchs die Notwendigkeit des Zähneputzens beizubringen.
Dann bis zur nächsten Woche.
Ich bin Dr. Elmar Jung mit dem Podcast für deine beste Gesundheit.